In der umtriebigen Gastronomiewelt wird oft vergessen, wie wichtig Regeneration für die Gesundheit der Mitarbeitenden ist. Dabei sind Pausen unverzichtbar. Denn nur wer sich ausreichend erholt, hat genügend Energie, um sich mit Leidenschaft für das Wohl der Gäste einzusetzen.
Zeitdruck und lange Arbeitszeiten, zwischenmenschliche Spannungen, Personalmangel und steigende Ansprüche der Gäste – etwa wegen Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten – belasten viele Mitarbeitende der Gastronomiebranche. Umso wichtiger ist es, regelmässige Pausen und Regenerationsphasen in den Alltag zu integrieren. Diese Pausen sind nicht nur essenziell für das Wohlbefinden und die Gesundheit der Mitarbeitenden; sie tragen auch massgeblich zur Aufrechterhaltung der Servicequalität und zur Zufriedenheit der Gäste bei. Die Spezialistinnen und Spezialisten des SWICA-Präventionsmanagements zeigen interessierten Unternehmen im Workshop Regeneration auf, wie man dem Alltagsstress mit wirksamen Entspannungstechniken begegnen kann.
Warum regelmässige Pausen wichtig sind
«Unter Pausen versteht man Arbeitsunterbrechungen verschiedener Länge innerhalb der Arbeitsschicht und unter Ruhezeiten die Arbeitsunterbrechung zwischen zwei Arbeitsschichten wie die Zimmerstunde, die der Erholung der Mitarbeitenden dienen», erklärt Zoe De Feo, Spezialistin Präventionsmanagement bei SWICA. «Diese Time-outs steigern die Arbeitsleistung und das subjektive Wohlbefinden. Sie unterstützen die Wiederherstellung von verbrauchten körperlichen und psychischen Ressourcen», so De Feo. Pausen reduzieren ausserdem das Unfallrisiko, fördern die soziale Interaktion und dienen als Tätigkeitsausgleich. Je selbstbestimmter die Pausen, desto grösser das Autonomie-Erlebnis, die Motivation und die Zufriedenheit.
Pausen sinnvoll gestalten: Darauf kommt es an
«Um die Erholung in Pausen optimal zu gestalten, kann es helfen, den Arbeitsplatz während der Pause nach Möglichkeit kurz zu verlassen», erklärt die Präventionsspezialistin. Ein Orts- und Tätigkeitswechsel fördert eine bessere Erholung, da der Kopf so Abstand vom Arbeitsumfeld gewinnen kann. Entscheidend ist, dass man mal etwas anderes macht und auf andere Gedanken kommt. Und: Pausen sollten Pausen sein und möglichst nicht für Erledigungen genutzt werden. De Feo empfiehlt, den Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen zu pflegen: «Persönliche Begegnungen können Ressourcen freisetzen und das Zugehörigkeitsgefühl stärken.»
Die Zimmerstunde als Energie-Booster nutzen
«Lange Schichten und ein hohes Arbeitstempo ‒ vor allem zu den Stosszeiten mittags und abends ‒ können an den Kräften zehren», betont De Feo. Die Zimmerstunde biete jedoch die ideale Gelegenheit, um sich zu erholen und neue Energie zu tanken. Sie könne bewusst zur körperlichen und mentalen Regeneration genutzt werden: «Ob ein kurzer Powernap von maximal 20 Minuten, oder ein Spaziergang an der frischen Luft – beide Möglichkeiten können dabei helfen, neue Energie zu tanken und gestärkt in den zweiten Teil der Schicht zu starten. Auch leichte Bewegungsübungen oder ein gesunder, nährstoffreicher Snack können wahre Wunder wirken», so De Feo.
Besonders bei Schichtarbeit sei es zudem entscheidend, regelmässige Schlafens- und Aufstehzeiten einzuhalten, so De Feo. Nach dem Schlafen solle man für ausreichend Bewegung an der frischen Luft und im Tageslicht sorgen, um den Körper wieder in Schwung zu bringen. Zum Thema bietet SWICA ein passendes Referat an: Eine Ärztin von santé24 erläutert dabei die Ursachen und die Auswirkungen von Schlafstörungen auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit und gibt Tipps und Entspannungsübungen für einen besseren Schlaf.
Tipps zur Regeneration während der Zimmerstunde
Führungskräfte haben bei der Pausengestaltung eine wichtige Vorbildfunktion. Indem sie die Rahmenbedingungen für eine erholsame Pausengestaltung schaffen und selbst gesunde Pausengewohnheiten vorleben, senden sie ein starkes Signal an die Mitarbeitenden.
Diese Tipps sorgen für Entspannung:
- Ruheraum mit bequemer Sitz- oder Liegegelegenheit für Powernap einrichten
- Den gesunden Nutzen von Powernaps betonen und die Mitarbeitenden aktiv dazu ermutigen, Powernaps zu machen
- Sich entspannen, kurz die Augen schliessen
- One-Minute-Meditation: Sich eine Minute nur auf die Atmung fokussieren.
- Drei-Minuten-Video zur Dehnung und Mobilisation der Schultern
- Dreieinhalb-Minuten-Video zur Mobilisierung der unteren Extremitäten