Die Hauenstein Gruppe ist ein inhabergeführtes Familienunternehmen, das mit acht Standorten in der Region Thunersee vertreten ist. Im Interview gewährt Geschäftsleitungsmitglied Nathalie Hauenstein einen Blick hinter die Kulissen und erklärt, weshalb ihr Resilienz ein grosses Anliegen ist. Und wie SWICA sie dabei unterstützt.
Die Reise in der Hauenstein Gruppe begann für Nathalie Hauenstein im Jahr 2016. Während ihres Studiums der Betriebswirtschaftslehre beschäftigte sich die Unternehmerin zunehmend mit der Rolle, die sie im Familienunternehmen einnehmen könnte. Im Jahr 2017 kam ihre Zwillingsschwester Andrea dazu, und seit 2020 leiten sie die Unternehmensgruppe gemeinsam mit Daniel Eschmann. Die Hauenstein Gruppe ist in den Bereichen Immobilien, Hotellerie und Gastronomie, Gesundheitswesen sowie Coaching tätig. Zur Gruppe gehören drei Hotels im 4- bis 5-Sterne-Bereich, sechs Restaurants sowie die Rehabilitationsklinik Schönberg mit ambulanter Physiotherapie und Fitness. Insgesamt beschäftigt die Gruppe über 600 Mitarbeitende und setzt auf eine moderne und resiliente Unternehmenskultur.
Nathalie, wie ist es dazu gekommen, dass ihr in so vielen verschiedenen Branchen tätig seid?
Angefangen hat alles 1954 mit meinem Grossvater. Er war zunächst in der Sanitärbranche tätig, bevor er in die Immobilienbranche gewechselt hat, die nach wie vor unser Kerngeschäft ist. Die Hauenstein Immobilien AG ist eines der führenden Unternehmen für Wohneigentum in der Region Thunersee. Um die Region weiterzuentwickeln, erwarb er Hotels und Restaurants dazu. So war unsere Reha-Klinik zunächst ein Kurhaus und hat sich erst später zu einem Spital weiterentwickelt.
Der Bereich Coaching kam zuletzt als Folge des Fachkräftemangels und der sich ständig verändernden und zunehmend schwierigen wirtschaftlichen und beruflichen Rahmenbedingungen hinzu. So sind wir organisch gewachsen und heute in verschiedenen Bereichen tätig. Dank dieser Diversifizierung können bereichsübergreifende Synergien optimal genutzt werden. Dadurch wird das unternehmerische Risiko auf mehrere Branchen verteilt, und so sichert man die Existenz der einzelnen Betriebe. Zudem können wir attraktivere Anstellungsbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten für die Mitarbeitenden schaffen.
Wie geht das Unternehmen mit aktuellen Herausforderungen wie Fachkräftemangel und branchenspezifischen Problemen, zum Beispiel in der Gastronomie- und Hotelleriebranche, um?
Wir prüfen laufend unsere Unternehmensziele und setzen uns aktiv mit den Herausforderungen in den verschiedenen Branchen auseinander. Dabei kann es vorkommen, dass wir unsere Angebote kurzfristig anpassen müssen – zum Beispiel aufgrund des Fachkräftemangels, der alle Branchen betrifft. In der Gastronomie und Hotellerie stellen die hohe Fluktuation und der Altersunterschied der Teammitglieder besondere Herausforderungen dar. Darüber hinaus beeinflussen auch die geopolitische Lage und die Teuerung unsere Arbeit. Letztlich ist es entscheidend, flexibel zu bleiben und Probleme offen anzusprechen, um schnell auf Veränderungen reagieren zu können.
Mir gefällt, dass SWICA sich als Gesundheitsorganisation versteht.
Nathalie Hauenstein, Geschäftsleitungsmitglied Hauenstein-Gruppe
Welchen Stellenwert haben Coachings für dich?
Ich habe als betriebliche Mentorin den eidgenössischen Fachausweis erlangt und mich im Bereich Resilienz und Stressmanagement weitergebildet. Die Coachings machen etwa fünf Prozent meines Gesamtpensums aus. Dabei begleite ich interne wie auch externe Führungskräfte bei wirtschaftlichen und beruflichen Themen. Häufig geht es dabei auch um die Frage, wie man langfristig leistungsfähig und gesund bleiben kann, damit die Unternehmensziele erreicht werden.
Wie fördert ihr Prävention in euren Unternehmen, und welche Rolle spielt SWICA dabei?
Mir gefällt, dass SWICA sich als Gesundheitsorganisation versteht. Das passt auch vom Mindset her zu uns, weshalb wir uns für ihre Krankentaggeldversicherung entschieden haben. Es ist uns wichtig, eine offene und positive Unternehmenskultur zu pflegen und das Bewusstsein für Resilienz zu fördern. Durch kontinuierliche Reflexion und die neue Mitarbeiterbefragung ermitteln wir, welche Themen unseren Mitarbeitenden wichtig sind.
Aus diesem Grund bieten wir mehrmals im Jahr verschiedene Schulungen an, die von Dominic Trösch, Spezialist Präventionsmanagement bei SWICA, sowie anderen Expertinnen und Experten des Teams durchgeführt werden. Die Schulungen zu Konfliktmanagement, resilienter Führung, Schlaf, gewaltfreier Kommunikation und Feedback sowie Stressmanagement wurden von unseren Mitarbeitenden sehr geschätzt. Wichtig ist, dass wir anschliessend geeignete Massnahmen umgesetzt haben wie das Fördern der offenen Feedbackkultur. Einige Schulungen werden auch von Externen besucht, zum Beispiel von anderen Betrieben innerhalb des Hoteliervereins Thunersee oder Berner Oberland. Wir öffnen unsere Türen auch über die eigenen Unternehmensgrenzen hinaus, weil wir innerhalb der Verbände klar machen möchten, dass Prävention ein wichtiges Thema ist.
Im Jahr 2025 werden wir die Workshops mit SWICA zum Thema Stressmanagement erneut anbieten. Natürlich bieten wir unseren Mitarbeitenden auch wieder Themen an, die nicht direkt die Gesundheit betreffen, wie zum Beispiel Fachwissen, Führung und Digitalisierung.