Jede dritte Person in der Schweiz leidet an Schlafstörungen. Das zeigt die aktuelle Gesundheitsbefragung des Bundesamtes für Statistik. Chronisch schlechter und unzureichender Schlaf birgt viele Risikofaktoren. Die Präventionsangebote von SWICA zur Verbesserung des Schlafs helfen den Mitarbeitenden und den Unternehmen.
Laut der aktuellen Gesundheitsbefragung des Bundesamtes für Statistik (BFS) hat der Anteil der Bevölkerung mit Schlafproblemen in den letzten 25 Jahren um fünf Prozent zugenommen. Besonders stark war die Zunahme bei den 15- bis 39-Jährigen.
Die Gründe, warum manche Menschen an Schlafstörungen leiden und sich zu wenig erholen, sind vielfältig. Der heutige Lebensstil in einer Leistungsgesellschaft mit rund um die Uhr verfügbaren digitalen Möglichkeiten erschwert es, dem natürlichen Biorhythmus zu folgen und nachts wirklich zur Ruhe zu kommen. Stress und Probleme ‒ sei es privat oder am Arbeitsplatz ‒ führen ebenso zu einer schlechteren Schlafqualität wie bestimmte körperliche Erkrankungen, Schichtarbeit und nicht zuletzt Ängste und Sorgen aufgrund aktueller gesellschaftlicher Krisen.
Schlafmangel: Die Konsequenzen im Arbeitsleben
Die Liste der möglichen Ursachen für Schlafstörungen ist lang ‒ ebenso die der daraus resultierenden Symptome. Sie reichen von Konzentrationsstörungen über Gereiztheit und Desinteresse bis hin zu Tagesschläfrigkeit. Müde Mitarbeitende brauchen länger, um zu reagieren, können sich schlechter konzentrieren und machen eher Fehler. Das Unfallrisiko verdoppelt sich gemäss Angaben der Suva.
In gewissen Berufen wie in der Medizin, im Transportwesen oder in der Produktion kann die durch Müdigkeit beeinträchtigte Reaktionsfähigkeit sogar lebensbedrohliche Folgen haben. Chronisch schlechter und unzureichender Schlaf ist zudem ein Risikofaktor für Übergewicht, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Depressionen und schwächt das Immunsystem.
Guter Schlaf: Wie können Unternehmen ihn fördern?
Hilfsangebote zur Verbesserung der persönlichen Schlafkultur für Mitarbeitende mit Schlafproblemen gehören zum Präventionsangebot von SWICA. Michaela Hausmann, Ärztin für BGM-Medizin beim Telemedizinanbieter santé24, ist überzeugt, dass mit niederschwelligen Angeboten viel erreicht werden kann. Hausmann hält Referate, Workshops und Webinare zum Thema Schlaf. Dabei beleuchtet sie Faktoren, die den Schlaf stören, zeigt typische «Stolperfallen» auf und gibt Tipps für eine bessere Schlafqualität. «Es ist wichtig, die Ursachen von Schlafproblemen zu verstehen und sie bewusst anzugehen», sagt die Ärztin. «Dazu gehört sowohl das Verständnis seitens der Arbeitgeber als auch die Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aktiv etwas zu verändern.»
Neben den genannten Präventionsangeboten haben Unternehmen verschiedene Möglichkeiten, das Schlafverhalten ihrer Mitarbeitenden zu unterstützen. Nachfolgend einige Beispiele:
- Pausenkultur: Einhalten von «echten» Mittagspausen sowie Durchführung von regelmässigen Mikropausen. Zeit und Raum für Powernaps.
- Klare Regelung, wie Mitarbeitende erreichbar sein sollten und wie mit der permanenten Verfügbarkeit auf diversen Kommunikationskanälen umgegangen wird.
- Stellvertretungsregelungen und flexible Arbeitszeiten wo möglich.
- Vermeidung von massiven Überstunden und von arbeitsbedingtem Dauerstress.
- Angebote wie Achtsamkeits- und Atemtraining oder Yoga zur Stressbewältigung.
Online-Test zur Schlafqualität
Sie finden Ihre Schlafqualität ungenügend? Mit fünf gezielten Fragen können Sie herausfinden, ob Sie unter Schlafstörungen leiden. Zum Online-Fragebogen