Standortgespräch Care Management

Care Manager betreuen und begleiten arbeitsunfähige Mitarbeitende mit dem Ziel, sie wieder in den Arbeitsprozess zu integrieren und eine Invalidisierung zu verhindern. Ein Beispiel beim Softwarehersteller io-market in Vaduz zeigt: Care Management lohnt sich.

Die 40 Mitarbeitenden der io-market AG optimieren elektronische Geschäftsprozesse in den Bereichen Beschaffung und Rechnungsabwicklung. Daniel Kohler, CEO und Inhaber, kam 2017 erstmals mit dem Care Management von SWICA in Kontakt. Seine Mitarbeiterin Andrea Meier* arbeitet seit November 2015 als Informatikerin im Unternehmen. In ihrem verantwortungsvollen Job betreut sie hauptsächlich Grosskunden. Als sie eine Weiterbildung beginnt, reduziert sie ihr Arbeitspensum auf 90 Prozent. Im Februar 2017 fällt sie krankheitshalber aus. Die Diagnose: Psychose. Sie begibt sich in psychiatrische Behandlung.

Nach drei Monaten Arbeitsunfähigkeit informiert die Leistungsabteilung von SWICA das eigene Care Management. Natascha Levy, Care Managerin der Regionaldirektion St. Gallen, kontaktiert Andrea Meier: «Im Erst-Gespräch habe ich versucht, ein möglichst vollständiges Bild zu erhalten: Wir haben die medizinische, die berufliche und auch die private Situation besprochen.» Andrea Meier hatte grosse Bedenken, dass ihr Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis auflöst. Im Gespräch hat sich herausgestellt, dass sie verschuldet war und deshalb – trotz Weiterbildung – das Arbeitspensum wieder auf 100 Prozent aufstockte. Weder ihr Arzt noch ihr Arbeitgeber haben von den privaten Problemen gewusst. Natascha Levy: «Diese Gesamtsituation hat sie sehr belastet.»

Care Management organisiert Standortgespräch

Natascha Levy organisiert ein Standortgespräch mit Andrea Meier, dem behandelnden Arzt und Daniel Kohler. Nach Rücksprache mit der Mitarbeiterin spricht sie die privaten Probleme – als eine mögliche Ursache für die Beschwerden – an. Die Care Managerin schlägt einen medizinisch-therapeutischen Arbeitsversuch vor: Andrea Meier soll vorerst in einer halbtägigen Anwesenheit ihre Leistungsfähigkeit erproben. SWICA übernimmt die entsprechenden Taggeldleistungen. In regelmässigen Abständen wird geprüft, welche Arbeitsleistung die Mitarbeiterin erbringen kann und besprochen, ob sie das Pensum kontinuierlich erhöhen kann.

Anfang Juni kehrt die Mitarbeiterin an ihren Arbeitsplatz zurück. Die Weiterbildung legt sie vorerst auf Eis. Auf eigenen Wunsch beginnt sie anstelle der psychiatrischen Behandlung beim SWICA-Netzwerkpartner JaDu-Care eine Gesprächstherapie. «Eine vertraute Ansprechperson war in dieser Zeit sehr wichtig für mich. Mit JaDu-Care habe ich die Situation ganzheitlich angeschaut», erzählt Andrea Meier. Zuerst haben sie Schritt für Schritt die Psyche gestärkt und Achtsamkeit in den Alltag eingebaut. «Gemeinsam haben wir einen Tagesablauf festgelegt und eine Schuldenaufstellung gemacht.»

Wiedereinstieg geglückt

Das Vorgehen ist erfolgreich: Andrea Meier gelingt der Wiedereinstieg. Dank der engen Begleitung von Jadu-Care und dem regelmässigen Austausch mit der Care Managerin verbessert sich ihr Zustand von Woche zu Woche. Nach vier Monaten arbeitet sie bereits wieder 100 Prozent. Damit Andrea Meier langfristig gesund bleibt, hat sich SWICA bereit erklärt, die Behandlungen bei JaDu-Care bis zu einem gemeinsam festgelegten Kostendach zu übernehmen. CEO Daniel Kohler ist überzeugt: «Die Care Managerin hat einen wesentlichen Beitrag zur raschen Wiedereingliederung geleistet. Dazu zählt auch die Vermittlung und die enge Zusammenarbeit mit JaDu-Care.»

* Name von der Redaktion geändert

Kosten sparen und Know-how sichern
Die Care Manager der SWICA Gesundheitsorganisation klären Sachverhalte ab und übernehmen die Koordination mit den involvierten Partnern. Kranke oder verunfallte Mitarbeitende kehren dank Care Management schneller und vor allem nachhaltig an den Arbeitsplatz zurück und die Kosten für Absenzen sinken. Für SWICA-Unternehmenskunden gehört das Care Management zum Dienstleistungspaket.

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