Schneesportunfälle sorgen jeden Winter für zahlreiche Ausfälle am Arbeitsplatz und damit verbunden für beträchtliche Kosten. Die Prävention von Schneesportunfällen ist deshalb auch für Unternehmen ein Thema.

Es liegt im Interesse der Unternehmen, dass sich ihre Mitarbeitenden in der Freizeit erholen. Umso besser, wenn der Ausgleich zur Arbeit an der frischen Luft und bei sportlicher Betätigung geschieht, auch im Winter. Schneesport in den Bergen – ob tage- oder wochenweise – ist bei rund einem Viertel der Schweizer Bevölkerung und in allen Altersklassen beliebt.

Nicht alle Mitarbeitenden kehren nach einer Auszeit im Schnee heil an den Arbeitsplatz zurück. Denn der Schneesport birgt ein relativ hohes Verletzungsrisiko mit einem Anteil von 17 Prozent aller Freizeitunfälle. Laut der Sammelstelle der Statistik der Unfallversicherung UVG (SSUV) von 2015 bis 2019 verletzen sich jährlich rund 33 000 Arbeitnehmende beim Sport im Schnee so schwer, dass sie ärztliche Behandlung benötigen. Ein Unfall beim Skifahren oder auf dem Snowboard, beim Schlitteln oder sogar beim entschleunigten Langlaufen bedeutet für die Betroffenen Schmerzen, Mobilitätsverlust und Umstände. Auf der Arbeitgeberseite entstehen personelle Ausfälle, organisatorische Probleme und Kosten. Bei durchschnittlich 8 400 Franken pro Skiunfall und 4 600 Franken pro Unfall auf dem Snowboard haben die Versicherer jährliche Kosten von rund 304 Millionen Franken zu tragen.

Weitreichende Folgen

Ein Beispiel: Eine Aussendienstmitarbeiterin erleidet beim Skifahren eine Meniskusverletzung, nachdem sie bei langsamer Fahrt am Pistenrand in einer Schneeverwehung stecken geblieben ist und sich das Knie verdreht hat. Diese schmerzhafte Verletzung erfordert eine längere Rehabilitation. Die Folgen sind nicht nur für die Patientin beträchtlich: Da sie während mehreren Wochen nicht Auto fahren darf, kann sie nur im Home-Office arbeiten. Doch nicht alle Aufgaben lassen sich von zu Hause aus erledigen. Ihre Aufgaben müssen deshalb teilweise verteilt werden, was Mehrarbeit fürs die Mitarbeitenden des Teams bedeutet. Ausserdem schlagen die Fehlzeiten sowie die Versicherungsleistungen für die medizinische Behandlung und die Physiotherapie zu Buche.

Laut der Beratungsstelle für Unfallverhütung BFU sind ganze neunzig Prozent der Schneesportunfälle selbstverursacht. Diese könnten zumindest teilweise vermieden werden. Ausrüstung, Fitness und Fahrverhalten sind die Bereiche, in denen mit präventivem Verhalten viel erreicht werden kann. Die entsprechende Information über die Verhütung von Pistenunfällen ist eigentlich Sache der Sportler. Im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) kann es aber durchaus auch dort ein Thema sein, wo kein Schnee liegt: im Büro oder in der Werkstatt. Zwar übernimmt die Unfallversicherung bei einer Anstellung von mehr als acht Stunden pro Woche auch die Kosten von Freizeitunfällen, doch führen höhere Kosten auch zu höheren Prämien. Beim Eingehen von besonders hohen Risiken, sogenannten Wagnissen, können zudem die Geldleistungen der Unfallversicherung gekürzt oder in besonders schweren Fällen gar vollständig verweigert werden. Ein Beispiel sind Schneesportaktivitäten abseits der markierten Pisten.

Die Verantwortung liegt bei allen

Warum nicht die Mitarbeitenden zu Beginn der Wintersaison mit Flyern für ein sicheres Verhalten auf der Piste sensibilisieren? Oder ihnen Gutscheine für die Überprüfung der Sicherheitsbindung offerieren, die alljährlich kontrolliert und aufs aktuelle Körpergewicht eingestellt werden sollte. Auch denkbar: Fitness-Übungen fürs Trainieren zu Hause ins Intranet hochladen oder einen Balance Trainer in den Pausenraum stellen. Mit den Präventionsmassnahmen möglichst viele Mitarbeitende zu erreichen ist das Ziel. Je vielfältiger die Massnahmen; desto mehr Mitarbeitende können erreicht werden.

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