Lässt die Arbeitsleistung von Mitarbeitenden nach oder haben sie wiederholt Konflikte mit Arbeitskollegen oder Vorgesetzten? Dann können psychische Probleme der Grund dafür sein. Je früher eine Führungskraft diese Anzeichen erkennt und interveniert, desto eher kann man betroffene Mitarbeitende unterstützen und eine längere Krankschreibung oder gar Kündigung verhindern. SWICA bietet zusammen mit WorkMed – einem Kompetenzzentrum der Psychiatrie Baselland – kostenlose Beratungen für Führungskräfte.

Nebst fachlichen Qualifikationen ist die psychische Gesundheit eine unverzichtbare Grundlage, um im Arbeitsleben zu bestehen. Studien zeigen jedoch, dass jeder fünfte Erwerbstätige im Laufe seines Berufslebens mindestens einmal eine psychische Störung entwickelt. Hinter 57 Prozent aller psychisch bedingten Arbeitsunfähigkeiten stecken laut einer gemeinsamen Studie von WorkMed und SWICA Konflikte am Arbeitsplatz. Alarmierend ist dabei, dass rund die Hälfte aller Krankgeschriebenen in der Folge die Stelle verliert. Umso wichtiger ist die Unterstützung der Führungskräfte bei der Früherkennung von psychischen Auffälligkeiten, bevor es zu Krankschreibungen und Entlassungen kommt.

Früh intervenieren bei psychisch auffälligen Mitarbeitenden lohnt sich

Auch erfahrene Führungskräfte fühlen sich im Umgang mit psychisch belasteten Mitarbeitenden oft unsicher und fragen sich, ob und wie der Mitarbeitende mit den Verhaltensänderungen konfrontiert werden soll. Dabei ist es besonders wichtig, frühzeitig zu handeln, wenn Mitarbeitende Unterstützung brauchen und ein wertschätzendes und motivierendes Gespräch mit den Betroffenen zu führen. Doch das Eingestehen der eigenen Überforderung mit der Situation hindert manche Vorgesetzte daran, rechtzeitig professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

«Die meisten Führungskräfte rufen jedoch an, so lange man noch etwas machen kann, das heisst, bevor die Situation völlig eskaliert oder der Kündigungsentscheid innerlich gefällt ist», erklärt Psychologe Niklas Baer von WorkMed. «Dies ist sehr wichtig», so Baer. «Denn die Erfahrung zeigt: Je früher Führungskräfte auf die Mitarbeitenden zugehen, desto gesprächsbereiter und lösungsorientierter sind diese in der Regel».

Kostenlose Telefonberatung für Führungskräfte durch psychologische Experten

Seit April 2017 setzt SWICA auf die Expertise von WorkMed: Ein speziell geschultes Team aus Psychologinnen und Psychologen sowie Pflegefachpersonen steht Hilfe suchenden Führungskräften bei Fragen, Unsicherheiten oder Problemen in Zusammenhang mit psychisch auffälligen Mitarbeitenden zur Seite. Die Expertinnen und Experten zeigen den Führungskräften auf, wie in ihrem individuellen Fall ein für beide Seiten positives Gespräch geführt werden kann. «Es geht darum, den Führungskräften Sicherheit zu vermitteln, » erläutert Baer.

Das Angebot ist bewusst niederschwellig angelegt und soll Vorgesetzte ermutigen, die Beratung bereits bei Beginn eines Problems in Anspruch zu nehmen – auch ohne gesicherte psychiatrische Problematik. Die WorkMed-Hotline steht allen Unternehmen, die mit ihrer Krankentaggeldversicherung bei SWICA sind, kostenlos in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung.

Gesundheits- und Sozialwesen am meisten betroffen

Am Häufigsten genutzt wird das Beratungsangebot von Führungskräften aus dem Gesundheits- und Sozialwesen, gefolgt von der Finanzbranche (Banken und Versicherungen) sowie von Industriebetrieben. Nebst Konflikten sind wiederholte Absenzen und ein bevorstehendes «schwieriges» Gespräch ein häufiger Grund für die Inanspruchnahme des Angebots. «Und meist gibt es bereits eine Vorgeschichte» erklärt Baer.

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