Achtsame Personen lenken ihre Aufmerksamkeit aufs Hier und Jetzt. Das verbessert nicht nur die Konzentration, sondern reduziert auch Stressbelastungen erheblich, die in ein Burnout münden können. Gerade im Unternehmensalltag ist Achtsamkeit deshalb eine wichtige Kompetenz.
Neueste Erkenntnisse aus der Neurowissenschaft und Erfahrungen von Unternehmen, die auf Achtsamkeit setzen, zeigen, dass achtsamkeitsbasierte Methoden wirksam sind. Aus Achtsamkeits-Kampagnen, von denen bis anhin rund 1000 Mitarbeitende von SWICA-Unternehmenskunden profitieren konnten, zieht SWICA dieselben Schlussfolgerungen.
Gerade im Unternehmensalltag ist Achtsamkeit eine wichtige Kompetenz, um Selbstreflexion, die Wahrnehmung eigener Emotionen sowie einen angemessenen Umgang damit zu fördern. Dazu gehören auch der Umgang und die Kommunikation im Team, was wiederum einen direkten Einfluss auf den Team-Spirit hat. Achtsamkeit verbessert nicht nur die Konzentration, sondern reduziert auch Stressbelastungen erheblich, die zu einem Burnout führen können. Sie stärkt die Resilienz, bzw. die eigene Widerstandsfähigkeit.
Regeneration und Leistungsfähigkeit
Die zunehmende Digitalisierung erhöht den Stellenwert intellektueller, emotionaler und sozialer Ressourcen. Um sie optimal nutzen und weiter entwickeln zu können, sind regelmässige sowie ausreichende Regenerationsphasen unerlässlich.
Indem wir unsere innere Uhr in die Arbeitsgestaltung einbeziehen, sorgen wir bereits intuitiv dafür, im Rhythmus von Aktivität und Erholung zu bleiben. Genauer gesagt, zeigt die Leistungskurve der inneren Uhr die natürlichen Schwankungen anhand verschiedener Phasen im Tagesverlauf auf. Diese Kurve verläuft bei den meisten Menschen ähnlich und lässt sich in leistungsfähige Phasen und solche, in denen man die zu erledigende Arbeit vor sich herschiebt, einteilen.
Herzratenvariabilitätsmessung: ein zuverlässiger Indikator
Ein zuverlässiger Indikator für einen achtsamen Umgang mit sich selbst ist die Herzratenvariabilitätsmessung (HRV). Sie beschreibt die natürliche Fähigkeit des Herzens, den zeitlichen Abstand von einem Herzschlag zum nächsten laufend zu verändern und sich so wechselnden Herausforderungen anzupassen. Eine achtsame Person weist in der Regel eine gute Selbstregulationsfähigkeit auf, die sich in einem flexiblen autonomen Nervensystem und einer hohen HRV widerspiegelt.
Impulsreferat und Workshop zur Achtsamkeit
Achtsamkeit ist eine Qualität der Geistesgegenwart und des «In-Kontakt-Seins» mit einer Situation oder Erfahrung, frei von Vorurteilen oder Bewertungen. Im Achtsamkeits-Impulsreferat werden die Teilnehmenden eingeladen, Achtsamkeit zu erleben und wahrzunehmen. In den Workshops werden Veränderungsbereitschaften entwickelt, um ein achtsames Verhalten als Gewohnheit zu verankern.
Über den Theorieteil im Impulsreferat gelangen die Teilnehmenden von der Erkenntnis zur späteren praktischen Umsetzung. Dabei wird mit dem Biofeedbackgerät Qiu gearbeitet, mit dem die Teilnehmenden eine optische Rückmeldung in inszenierten Erholungs- und Stressmomenten erhalten. Die Mitarbeitenden werden sich der Wichtigkeit des Gleichgewichts zwischen Aktivierung und Regeneration bewusst. Anhand von Fallbeispielen lernen sie zudem die Auswirkungen von Belastungen auf die Herzkreislaufgesundheit kennen.
Im Workshop Achtsamkeit gehen die Teilnehmenden über das Erkennen und Verstehen hinaus und entwickeln eine Bereitschaft zur Veränderung. Sie nehmen Achtsamkeit als eine innere Haltung wahr und werden sich ihres eigenen Tagesrhythmus bewusst. So können sie Automatismen durchbrechen, indem sie individuelle Erholungsmomente für sich schaffen. Dabei verinnerlichen sie langfristig ein achtsames Verhalten. Dies setzt ein tägliches Wiederholen während mindestens 30 Tagen voraus. Erst dann entstehen im Gehirn neue Verbindungen und damit neue Gewohnheiten.