Ein Team von 120 Personen sorgt in der Alterssiedlung Root (LU) dafür, dass alles rund läuft – in einem anspruchsvollen Berufsumfeld, das nicht nur dem Pflegepersonal viel abverlangt. In spezifischen Workshops haben die SWICA-Präventionsspezialisten der Belegschaft vermittelt, wie sie ihre psychische Widerstandsfähigkeit fördern und ihr Immunsystem stärken kann.

Ein krankheitsbedingter Ausfall ist nicht nur für die betroffene Person unangenehm. Auch innerhalb des Teams kann aufgrund der Mehrbelastung Missstimmung entstehen. Als Tobias Ladner sich gegen Ende der Corona-Pandemie mit einer erhöhten Absenzquote konfrontiert sah, war für den Geschäftsführer des Fachzentrums für Betreuung und Pflege in Root klar, dass Handlungsbedarf besteht. «Ich und mein Führungsteam haben gemeinsam überlegt, was strukturell gemacht werden kann», erzählt Ladner. «Gleichzeitig wollten wir aber auch die Mitarbeitenden in die Pflicht nehmen, selbst Verantwortung zu übernehmen und etwas für ihre Gesundheit zu tun.» Nach einer sorgfältigen Situationsanalyse durch SWICA-Präventionsspezialist Alexander Gorte wurde der Fokus auf die Durchführung spezifischer Workshops gelegt.

Führungskräfte sensibilisieren, Hilfsmittel zur Verfügung stellen

In einem ersten Schritt lernte das 13-köpfige Führungsteam im Mai 2022 von Gorte, wie man Krisenanzeichen bei Mitarbeitenden frühzeitig erkennt und anspricht. Ziel des Workshops Präsenz- und Absenzenmanagement war, den Teilnehmenden Sicherheit im Führen von schwierigen Mitarbeitergesprächen zu vermitteln und sie zu befähigen, durch eine offene Kommunikationskultur das Betriebsklima nachhaltig zu verbessern. Zudem wurden systematische Rückkehrgespräche eingeführt, um die Ursachen von Absenzen zu erfassen und Mitarbeitende nach längerer Abwesenheit beim Wiedereinstieg zu unterstützen.

Souveränen Umgang mit Krisen und Belastungen erlernen

Ob Pflegende, Hauswirtschaftsfachleute, Küchenpersonal, Verwaltungsangestellte oder Lernende ‒ im Herbst 2022 nahm die gesamte Belegschaft gruppenweise an halbtägigen Resilienz-Workshops teil. Ziel solcher Kurse ist es, die persönlichen Komponenten der psychischen Widerstandskraft kennenzulernen, diese zu festigen und auszubauen. Dank des praxisorientierten Ansatzes von SWICA-Präventionsspezialist Dominic Trösch hatten die Teilnehmenden genügend Raum zur Selbstreflexion und Besprechung der Erkenntnisse in Kleingruppen. Eine der Übungen bestand darin, «Kraftgeber» zu identifizieren und zu beleuchten. «Die gemeinsamen Diskussionen führten dann nicht selten überraschende und motivierende Erkenntnisse für die Teilnehmenden zu Tage», so Trösch.

Das Immunsystem gezielt stärken

Wer über ein starkes Immunsystem verfügt, ist besser gegen Ansteckungen und schwere Krankheitsverläufe geschützt. Doch welche Faktoren haben einen Einfluss, und wie können wir unsere Abwehrkräfte selber stärken? «Gesunde Ernährung, genügend Bewegung, guter Schlaf sowie der bewusste Umgang mit Stress sind die Säulen eines robusten Immunsystems», sagt Michaela Hausmann, Ärztin des Telemedizin-Anbieters santé 24. Und es sei wichtig, gerade in herausfordernden Zeiten den Fokus immer wieder auf die positiven Aspekte des Lebens auszurichten. Ziel der Immunsystem-Workshops, die Anfang Jahr stattfanden, war einerseits die Sensibilisierung für das Abwehrsystem schwächende Faktoren. Andererseits wurden Anregungen für gesundheitsfördernde Verhaltensweisen vermittelt. Die einzelnen Themen wurden in Kleingruppen mittels interaktiver Übungen vertieft. Dabei konnten beispielsweise persönliche «Schlafräuber» aufgespürt und praktische Tipps zur Veränderung aufgezeigt werden.

Änderungen erfolgreich eingeleitet

«Die Komplexität der Pflegefälle hat zugenommen und immer wieder zu Überforderung geführt», erzählt Geschäftsführer Ladner. «Deshalb haben wir Anfang 2023 eine Pflegeexpertin eingestellt, die Berufseinsteigerinnen und -einsteiger begleitet, aber auch erfahrene Betreuungs- und Pflegefachleute bei anspruchsvollen Fällen unterstützt. «Dies hat eine enorme Entlastung gebracht und die Mitarbeiterzufriedenheit verbessert», freut sich Ladner.

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